Über Oberhof, Ilmenau, Lauscha und Coburg nach Hause
Von
unserem Dachgeber in Zella Mehlis wurden wir sehr gut aufgenommen,
oft denke ich an den Abend zurück. Am anderen Morgen wurden
uns
noch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten gezeigt, ehe wir wieder
auf die Strecke kamen. Langsam ging es bergauf, das Wetter
verschlechterte sich, aber trocken sind wir noch in Oberhof
angekommen. Eine Sehenswürdigkeit in Oberhof ist ohne Zweifel
der Rennsteiggarten. Pflanzen aus allen Erdteilen sind hier
versammelt, für den Naturliebhaber eine Augenweide.
Nächstes
Ziel war Ilmenau. Gegen Mittag wurde die Fahrt fortgesetzt und der
Regen der schon den ganzen Morgen gedroht hatte, kam auch. Das
Gasthaus Schmücke haben wir in strömendem Regen
erreicht
und eine Pause eingelegt. Wir waren trotz Regenkleidung doch sehr
naß
geworden. Das schön gelegene Gasthaus gilt
als die höchste Ansiedlung am Rennsteig. Als der Himmel sich
wieder aufhellte, stiegen wir erneut in den Sattel Der Bahnhof
Rennsteig war schnell erreicht und über Allzunah ging es zum
großen Dreiherrnstein (810 m). Hier sind wir vom Wanderweg
abgebogen und zu Tal gefahren nach Ilmenau. Schnell haben wir
erkannt, dass die Steigungen im Thüringer Wald steiler sind
als
Rhön und Vogelsberg. Beim Dachgeber in Ilmenau angekommen
wurden
wir sehr gut aufgenommen. Wir haben einen Tag Pause eingelegt und die
nähere Umgebung kennengelernt. Vieles war so kurz nach der
Wende
noch in schlechtem Zustand aber überall waren
Veränderungen
sichtbar. Etliche Straßen waren schon gemacht, aber viele
mußten auch noch erneuert werden. Der Abfahrtsmorgen brach an
mit schönem Sonnenschein. Der Schwiegervater unseres
Dachgebers
bot sich an, unser Gepäck zum Dreiherrnstein hochzubringen. Am
Gickelhahn war die Steigung von 14% ohne Gepäck doch leichter
zu bezwingen. Unser Dachgeber hat uns mit seiner Frau begleitet.
Über
Neustadt am Rennsteig, ein sehr schöner Ferienort, ging es
dann
nach Masserberg. Masserberg war eine einzige Baustelle, und so haben
wir den Wanderweg kurzzeitig verlassen und sind zur Werraquelle
gefahren, allerdings nicht auf dem üblichen Weg. Die
Werraquelle
ist schön eingefasst, ein Schild sagt uns, dass wir auf 797 m
Höhe sind. Ein Rastplatz direkt neben der Quelle lädt
ein
zu einer kurzen Pause.
Wieder
zurück auf dem Rennsteig, ist unser
Dachgeber zurückgefahren nach Ilmenau.
Für
uns ging jetzt die Fahrt weiter, teilweise auf Waldwegen, teilweise
auf oder neben der Straße und schnell war Neuhaus am Rennweg
erreicht. Hier ist die Glasbläserkunst noch zuhause, genau so
wie im nächsten Ort Lauscha. Lauscha ist auch ein bekannter
Wintersportort, die große Sprungschanze ist schon von weitem
zu
sehen. Unsere Fahrt über den Rennsteig neigte sich dem Ende
zu.
Da im weiteren Verlauf des Rennsteiges die ehemalige DDR Grenze
verlief, war dieser Teil noch nicht hergerichtet und so beschlossen
wir ab, Lauscha über Sonneberg nach Coburg zu fahren wo ein
Dachgeber uns aufgenommen hat. Der Rest ist schnell erzählt.
Die Großwetterlage verschlechterte sich und so sind wir so
früh
wie möglich aufgebrochen. Unser Ziel war der Kreuzberg in der
Rhön, der „heilige Berg Frankens“. Bis
Bischhofsheim ging
es recht zügig voran aber dann hieß es, noch einmal
zu
klettern, 600 Höhenmeter waren zu überwinden und ein
Gewitter kündigte sich an. Alle Kräfte wurden
mobilisiert
und wir haben es geschafft, vor dem Gewitter unter Dach zu kommen.
Bei einem gemütlichen Bier aus der Klosterbrauerei wurde noch
einmal die Fahrt und das Erlebte durchgesprochen, dann war es Zeit
zum Schlafen. Der neue Morgen war wieder trocken und die 80 Km bis
nach Hause waren keine große Herausforderung, denn diesen Weg
sind wir schon oft gefahren.
Verwendetes
Kartenmaterial: ADFC Radkarte 17 Thüringer Wald Rhön
tuorist
Wanderatlas Rennsteigwanderung 4 Auflage 1989
Topographische
Freizeitkarte 1:50000 5 Kartenblätter Hörschel
– Blankenstein
Dieses
Kartenmaterial fanden wir sehr gut und können es weiter
empfehlen.
|